Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der Kolping Akademie Würzburg fand eine besondere Einweihung statt: Das neue Sprachlernzentrum an der Juliuspromenade wurde offiziell eröffnet.
Stefan Bothe, Geschäftsführer von Kolping Mainfranken, eröffnete die Feierlichkeiten und betonte die Wichtigkeit von Sprache für die Integration. "Die Einweihung der neuen Räumlichkeiten ist ein bedeutender Schritt in unserer kontinuierlichen Bemühung, Menschen mit Migrationshintergrund bei der sprachlichen Bildung zu unterstützen. Denn, das Erlernen der Sprache ist die Grundvoraussetzung für Integration“, so Bothe.
In Bezug auf die Herausforderungen, die mit der Erweiterung der Räumlichkeiten einhergehen, zitierte Bothe Adolph Kolping: „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist.“ Die Hervorhebung dieses Zitats verdeutlicht die Entschlossenheit und den Mut der Kolping Akademie Würzburg, den Herausforderungen der Zeit aktiv zu begegnen. Bothe bedankte sich bei allen Beteiligten für die gelungenen Festlichkeiten. In seinen abschließenden Worten wünschte er allen Anwesenden Mut und Entschlossenheit, stets das Richtige zu tun.
In ihrem Grußwort unterstrich Dr. Hülya Düber, Sozialreferentin der Stadt Würzburg, die langjährige und bedeutende Rolle der Kolping Akademie Würzburg in der regionalen Integrationsarbeit. Sie betonte nachdrücklich, dass die Akademie seit der ersten Stunde aktiv zur sprachlichen und gesellschaftlichen Integration in der Stadt beiträgt. Durch die eigene Integrationsbeauftragte, die sich Kolping selbst leistet, ermöglicht die Akademie den Teilnehmenden nicht nur das Überwinden sprachlicher Barrieren, sondern auch die Entdeckung ihrer individuellen Stärken.
Dr. Düber würdigte in ihrem Dank an die Mitarbeitenden des neuen Sprachlernzentrums deren Hingabe und Geduld. Sie betonte die Bedeutung dieser Einrichtung für die Stadt und lobte das Engagement der Mitarbeitenden, die durch ihre tägliche Arbeit maßgeblich zur erfolgreichen Integration und Teilhabe in Würzburg beitragen. Sie drückte ihre Anerkennung im Namen der Stadt Würzburg aus und hob die Kolping Akademie als kompetenten und verlässlichen Partner hervor.
Akademieleiterin Tanja Eisler betonte die kontinuierliche Weiterentwicklung der Akademie in den letzten 25 Jahren. Wurden früher noch Schreibmaschinenkurse angeboten, geht es heute vorrangig um sprachliche Bildung und Angebote aus Gesundheit & Erziehung. Sie betonte auch die aktuellen Herausforderungen und stellte das Engagement der Kolping-Akademie in der Gewinnung und Integration von ausländischen Fachkräften aus dem Kosovo und Mexiko vor.
Als Bereichsleitung "Sprachliche Bildung" führte Theresa Kirchner in eine interaktive Unterrichtseinheit als besonderen Höhepunkt der Feierlichkeiten ein. Kirchner betonte vorab, wie wichtig es sei, die damit verbundenen Herausforderungen zu verstehen. Mit dem Zitat: "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen der Welt" verdeutlichte sie die zentrale Rolle der Sprache für den Zugang zur Welt und die Notwendigkeit, Sprachbarrieren zu überwinden.
Im Anschluss folgte die nachgestellte Unterrichtssituation, in der Dr. Hülya Düber (Sozialreferentin Stadt Würzburg), Gabriele Wiedamann (Regionalkoordinatorin Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) und Michael Bissert (Präsident Handwerkskammer für Unterfranken) die Rolle von Sprachkursteilnehmenden einnahmen. Unter fremdsprachlicher Anleitung von Dozentin Inna Kopp sollten die Gäste japanische Schriftzeichen nachzeichnen und interpretieren. Die Zeichnungen und Interpretationen der Schriftzeichen wurden dabei auf einem Beamer für alle Anwesenden sichtbar übertragen. Diese interaktive Unterrichtseinheit sorgte für viel Spannung und Begeisterung bei den Gästen, die hautnah die Herausforderungen und Erfahrungen des Sprachlernens erleben konnten. Dr. Hülya Düber als einer der Sprachkursteilnehmenden erläuterte im Anschluss ihre Erfahrung während der nachgestellten Unterrichtssituation: „Es war ein beklemmendes Gefühl, die Anweisungen nicht zu verstehen. Ich habe mich nicht getraut, Nachfragen zu stellen, sondern eher durch bestätigende Gesten die Verunsicherung überspielt. Es hat mir jedoch eine wertvolle Erfahrung geboten, für die ich sehr dankbar bin“.
Abschließend wurden die neu eingeweihten Räume der Kolping Akademie Würzburg durch Domkapitular Albin Krämer gesegnet. In einer feierlichen Zeremonie wurde die Bedeutung eines inspirierenden und segensreichen Umfelds für Lernen und persönliche Entwicklung hervorgehoben.
Im Anschluss an die Segnung wurden die Feierlichkeiten mit einem geselligen Beisammensein fortgesetzt. Es wurden Sekt und kleine Häppchen gereicht, um den besonderen Anlass gebührend zu feiern. Bei angeregten Gesprächen und fröhlichem Austausch wurde die positive Atmosphäre der Jubiläumsfeier genossen.