„Wenn beruflich etwas nicht stimmt, kann es massive Auswirkungen auf das persönliche Leben haben.“ Wenn Susanne Biesenberger von ihrer Arbeit als Coach für die Kolping Akademie in Ulm spricht, betont sie besonders die erhebliche Bedeutung ihrer Tätigkeit, mit der sie, wie sie sagt, „Menschen berührt“. Seit acht Jahren betreut sie im Rahmen des „Newplacement-Coachings“ Führungskräfte, die sich in einer beruflichen Umbruchsituation befinden oder gezielt ihre Berufs- und Lebenssituation reflektieren und möglicherweise verändern wollen. In intensiven Einzeltrainings und persönlichen Gesprächen durchleuchtet Biesenberger deren Arbeitsbiographien. Sie eruiert Kompetenzen, persönliche Präferenzen und Charaktereigenschaften und fungiert so als kompetente Stütze während des Veränderungs- und Entwicklungsprozesses.
Keine Standardlösung und individuell abgestimmt
Das Besondere am „Newplacement-Coaching“: Ihre Vorgehensweise stimmt Susanne Biesenberger individuell auf die Lebenssituationen und Beweggründe ihrer Klientinnen und Klienten ab. Denn diese sind oft sehr unterschiedlich: „Manche haben extrem zermürbende Arbeitsverhältnisse hinter sich, sind ausgebrannt und benötigen eine mentale Unterstützung, die sie aufbaut. Einige brauchen Hilfestellung bei der Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen, weil sie feststellen, dass sie kaum Resonanz erzeugen. Wieder andere hadern mit ihrer Rolle als Führungskraft und fragen sich, ob das, was sie vorhaben, überhaupt ihr Ding ist oder ob sie sich in Zukunft nicht neu positionieren sollten.“
Viele ihrer Klientinnen und Klienten sind zudem jahrelang im Bewerbungsverfahren „auf der anderen Seite des Tisches“ gesessen. „Meistens habe ich mit Menschen zu tun, die es die letzten 20 bis 30 Jahre gewohnt waren, Vorstellungsgespräche als Arbeitgeber zu führen und den Bewerbungsprozess schon ganz lange nicht mehr selbst durchlaufen haben“, sagt Biesenberger. Neben handwerklichen Tipps für die Verfassung des Lebenslaufs hilft sie ihnen vor allem mental. Denn: „Es ist schon eine enorme Herausforderung, die Perspektive zu wechseln, sich entsprechend zu positionieren und mit dieser neuen Situation umzugehen.“
Feinjustierung oder Richtungsveränderung
Einige ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer fragen sich aber einfach, ob der Weg, den sie eingeschlagen haben, der richtige ist oder ob sie nicht eine Richtungsänderung oder Feinjustierung vor-nehmen sollten. So wie Fabian Pavic. Auf der Suche nach Weiterbildungsangeboten war der 58-jährige Österreicher im Internet auf das Angebot der Kolping Akademie in Ulm gestoßen. Nach einem Kennenlerngespräch war er sofort von der Konzeption des Coachings überzeugt – und hat es als freie Leistung gebucht. „Den Großteil meines bisherigen Berufslebens habe ich in Führungspositionen in verschiedenen Unternehmen verbracht, überwiegend als Geschäftsführer mit sehr viel Verantwortung. Da ich mich gerne reflektiere und immer schaue, wo ich noch etwas dazulernen kann, bin ich irgendwann an den Punkt gekommen, an dem ich mich gefragt habe: Bin ich da überhaupt richtig wo ich bin – und: Kann ich das überhaupt?“
Jetzt trifft er sich seit gut drei Monaten einmal wöchentlich mit Susanne Biesenberger und bespricht mit ihr alle Aspekte rund um sein Berufsleben: „Als Führungskraft bekommt man in der Regel kein Lob oder Feedback und wird meistens nur am Ergebnis und nackten Zahlen gemessen. Denn die Eigentümer oder Aktionäre haben wenig Zeit, inhaltliche Rückmeldungen zu geben oder zu sagen, was man gut macht. Im Coaching erfahre ich jedes Mal einen Motivationsschub und bekomme wertvolle Hinweise zu Problemlösungen. Es tut unglaublich gut, in sich zu gehen und mit kompetenter Begleitung zu reflektieren, ob das, was man tut, das richtige ist.“
Kompetenz und Augenhöhe
Dass er sich bei der Suche nach Kursen für das Angebot der Kolping Akademie in Ulm entschieden hat, hatte in erster Linie mit der Konzeption des Newplacement-Coachings zu tun – aber auch mit der Person Susanne Biesenberger. Im ersten Gespräch hat die persönliche Chemie sofort gestimmt. Besonders beeindruckt hat Fabian Pavic dabei, dass sie ihm auf Augenhöhe begegnete. „Man merkt Frau Biesenberger ihre langjährige Erfahrung einfach an und dass sie weiß, wovon sie spricht.“
Diese „Augenhöhe“ kommt nicht von ungefähr. So kann Susanne Biesenberger auch selbst auf lang-jährige Erfahrungen als Führungskraft mit Personalverantwortung zurückblicken: „Ob Vertriebsleiter, Produktionsleiter oder Geschäftsführer, aufgrund meines persönlichen Backgrounds habe ich immer eine Vorstellung von der Arbeitswelt meines Gegenübers und kann kompetente und konstruktive Ratschläge geben.“
Und wenn mentale Unterstützung gefragt ist, kommt ihr ihre Zusatz-Ausbildung zum individuellen psychologischen Coach zugute. Kenntnisse, die öfters notwendig sind, als man denkt. „Manchmal mache ich mit meinen Klientinnen und Klienten tatsächlich so etwas wie Trauerarbeit. Denn wer sich stark mit seiner beruflichen Tätigkeit identifiziert, fällt bei beruflichen Veränderungen oft in ein Loch und braucht Hilfe dabei, die Situation anzunehmen und wieder Perspektive, Zuversicht und Vertrauen zu entwickeln“, erzählt sie. Auch hier ist Susanne Biesenberger ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine wertvolle Stütze.
Weitere Infos zum „Newplacement-Coaching“ der Kolping Akademie in Ulm unter